Landkreis zahlt Klimageld für umfangreiche Sanierung
Hauseigentümer aus Langgöns profitiert von dem Förderprogramm
Seit der Kreistag im Mai 2022 die Einführung des Klimageldes beschlossen hat, sind mehr als 800 Anträge auf die Förderung beim Landkreis Gießen eingegangen. Eine davon stammt von einem Hauseigentümer aus Langgöns, der für die energetische Sanierung seines Wohnhauses knapp 11.000 Euro erhalten hat. Von der Umsetzung hat sich Christian Zuckermann, Dezernent für Wohnbauförderung, ein Bild vor Ort gemacht und Bilanz gezogen.
Eine neue Heizung im Keller, Solarthermie auf dem Dach, getauschte Fenster und eine neue Haustür – rein rechnerisch spart der Langgönser mit diesen vier Maßnahmen an seinem Eigenheim künftig jedes Jahr rund 9,1 Tonnen CO₂ ein. Das Wohnhaus ist ein Beispiel dafür, dass sich die Beantragung des Klimageldes lohnt und manchen Bauherren zum Umdenken bringt: „Ich habe mir über den Klimageldrechner des Landkreises die mögliche Fördersumme ausrechnen lassen und schnell festgestellt, dass für unsere Sanierungsmaßnahmen eine stattliche Summe zusammenkommt. Dieses Wissen hat uns dazu bewogen, zusätzlich eine solarthermische Anlage auf unserem Dach zu installieren. Ohne die Förderung wären wir diesen Schritt vermutlich nicht gegangen“, erinnert sich der 38-Jährige.
Heute ist er froh, dass ihm das Klimageld des Landkreises diesen Schritt ermöglicht hat. Gerade zu dem Zeitpunkt, als die Materialkosten für die umfassende Sanierung des Wohnhauses aus dem Jahr 1971 „förmlich explodierten“, habe die Förderung für Entlastung gesorgt. Eine Tatsache, über die sich auch Klimaschutzdezernent Christian Zuckermann freut: „Unser Förderprogramm wird von Beginn an sehr gut angenommen und viele fühlen sich durch das Klimageld motiviert, verschiedenste energetische Maßnahmen durchzuführen. Jedes umgesetzte Vorhaben spart CO₂ und in der Summe tragen alle zusammen in einem erheblichen Maße zum Klimaschutz im Landkreis Gießen bei.“
Pro vermiedener Tonne Kohlendioxid zahlt der Landkreis 65 Euro
Dass die Förderungen – 550 wurden bereits in Aussicht gestellt, weitere sind in der Bearbeitung – aber vor allem dem Geldbeutel der vielen Eigentümer:innen gut tun, freut Zuckermann einmal mehr: „Jeder, der von uns eine Förderung erhält, spart künftig auch Jahr für Jahr Geld in einer Zeit, in der Energie sehr teuer ist. Es ist wichtig, dass die Hauseigentümer etwas tun, um Geld und CO₂ zu sparen; es ist aber genauso wichtig, dass wir sie dabei unterstützen.“
Der Hauseigentümer aus Langgöns ist dankbar für diese Unterstützung. Mit knapp 11.000 Euro Fördersumme zählt er zu denjenigen, die vom Klimageld besonders profitieren. Denn je nach Maßnahme fallen die Förderungen ganz unterschiedlich aus und richten sich nach den errechneten CO₂-Einsparungen. Pro vermiedener Tonne Kohlendioxid zahlt der Landkreis 65 Euro. Auf diese Weise werden die bisher eingegangenen Anträge mit einer Summe von 1,6 Millionen Euro gefördert und rund 1236 Tonnen CO₂ vermieden.
Auch künftig möchte der Landkreis das Klimageld auszahlen: „Wir arbeiten mit Hochdruck an den Förderzusagen und freuen uns über jede Maßnahme, die wir unterstützen können“, bekräftigt Zuckermann. Im laufenden Jahr solle eine zusätzliche Fachkraft eingestellt werden, um die Vielzahl der Förderanträge schneller bearbeiten zu können, denn „wir möchten das Klimageld auch langfristig als attraktives Förderprogramm etablieren.“
Der Langgönser kann alle Bauherren nur dazu ermutigen, den entsprechenden Antrag beim Landkreis zu stellen: „Das Prozedere ist einfach und verständlich und es lohnt sich auf jeden Fall. Es ist ein gutes Gefühl, Geld zu sparen und gleichzeitig etwas fürs Klima zu tun.“
Interessierte können sich ihren möglichen Zuschuss mit dem Klimageldrechner des Landkreises ausrechnen lassen. Dort können sie sich auch über alle förderfähigen Maßnahmen informieren und den Antrag herunterladen.