Die Angst vor dem Wasser verlieren und erste Erfahrungen mit dem kühlen Nass sammeln – dafür hat der Landkreis Gießen zu Beginn dieses Schuljahres ein Pilotprojekt mit Kindern aus den zweiten Klassen der Theodor-Heuss-Schule Laubach gestartet. Im Rahmen des Schwimm-Camps können sich Kinder, die bisher über keinerlei Schwimmfähigkeiten verfügen, an das Wasser gewöhnen.

Die Bilanz der Gruppe im ersten Schulhalbjahr fällt positiv aus: Zwölf von insgesamt 20 Kindern haben bereits das Seepferdchen erhalten. Zu Beginn des Camps hatten sie noch keine Erfahrungen im Wasser oder Schwimmfähigkeiten. Mittlerweile springen sie ins tiefe Wasser, schwimmen 25 Meter weit und können sich selbstständig retten. Außerdem beherrschen sie das Brustschwimmen in Grobform und können sich von der Bauchlage ohne Probleme im tiefen Wasser in die Rückenlage drehen.

Auch die übrigen Kinder kommen gern zum Schwimmunterricht und haben inzwischen die Angst vor dem Wasser überwunden. Sie haben die Möglichkeit, weiterhin an den Kursen teilzunehmen – denn zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres startet die nächste Gruppe ins Schwimm-Camp. Auch dann kommen wieder bis zu 20 Kinder ins Schwimmbad, um sich mit dem Wasser vertraut zu machen.

„Mit dem Pilotprojekt wollen wir den Kindern die Angst vor dem Wasser nehmen und sie so auf dem Weg zu sicheren Schwimmern unterstützen. Das Schwimm-Camp richtet sich an Kinder der zweiten Klasse, die wir durch gezielte Förderung auf die Teilnahme am Schwimmunterricht in der Schule vorbereiten. Die Ergebnisse der Kurse aus dem ersten Halbjahr zeigen bereits, dass die Kinder im Schwimm-Camp große Fortschritte machen und das Projekt gut angelaufen ist“, erklärt Schul- und Sportdezernent Christopher Lipp.

Auch die Schulleiterin der Theodor-Heuss-Schule Sabrina Siegfried weiß, wie wichtig eine frühzeitig Wassergewöhnung ist: „Allgemein wird weltweit betont, dass Schwimmunterricht und Wasserbewusstsein eine bedeutende Rolle spielen sollten, um die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten und Unfälle im Wasser zu verhindern. Es ist deutlich zu verzeichnen und auch im Schwimmunterricht der Schule wird ersichtlich, dass die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die nicht schwimmen können, stetig wächst.“

Aus diesem Grund habe die Theodor-Heuss-Schule nicht lange überlegen müssen, ob sie an dem Projekt teilnehme, als der Landkreis das Schwimm-Camp vorgestellt habe.

„Ein großer Dank geht an dieser Stelle an den Landkreis, der den Schülerinnen und Schülern dieses lebensnotwendige Projekt angeboten hat. Besonders hervorzuheben ist auch die unkomplizierte und reibungslose Koordination zwischen Schule und Landkreis, die dieses Projekt zum echten Erfolg geführt hat”, erklärt Siegfried.

Das Projekt findet in Kooperation mit der ansässigen Schwimmschule im Hallenbad in Laubach statt. Pro Halbjahr gibt es dafür jeweils über 18 Wochen hinweg einmal wöchentlich einen Kurs zur Wassergewöhnung.