Der eigene Garten als Oase für Wildbienen und andere Insekten
Informationsreihe des Landkreises gibt Tipps für ein bienenfreundliches Zuhause
Es summt und brummt wieder in unseren Gärten. Mit dem Frühling sind auch Wildbienen, Schmetterlinge und eine Vielzahl anderer Insekten erwacht und begeben sich auf Nahrungssuche. Doch das Summen und Brummen wird leiser, die Zahl der Insekten geht immer weiter zurück. Die Serie „Gemeinsam stark für Wildbiene und Co“ des Fachdienstes Naturschutz des Landkreises Gießen gibt Tipps, wie ein Beitrag zur Artenvielfalt auch zu Hause gelingen kann.
Alles fängt bei den richtigen Pflanzen an. Denn längst nicht mit jeder Blüte können unsere heimischen Insekten etwas anfangen. Viele von ihnen sehen zwar schön aus, enthalten aber wenig bis keinen Nektar oder Blütenpollen und sind somit für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten unbrauchbar.
Andere Pflanzen ziehen die Tiere hingegen förmlich an, Traubenhyazinthen oder Weiden zum Beispiel: „Mehr als 80 Prozent der Kultur- und Wildpflanzen sind abhängig von der Bestäubung durch unsere Insekten. Während sie von Blüte zu Blüte fliegen, um Nahrung zu suchen, übertragen sie den Pollen und sorgen so für die Befruchtung der Pflanzen. Ohne diesen Beitrag müssten wir auf viele Früchte von Obstbäumen und -sträuchern oder von Gemüsepflanzen verzichten“, schildert Naturschutzdezernent Christian Zuckermann.
Insekten nehmen also die Rolle der Bestäuber für viele Pflanzenarten ein und bilden die Nahrungsgrundlage für weitere Tiere wie Vögel und Fledermäuse. Besondere Aufmerksamkeit gilt hierbei der Wildbiene. Während der Anteil der Honigbienen, die durch Imker betreut werden, inzwischen wieder zunimmt, sind die Wildbienen in Gefahr und auf bienenfreundliches Verhalten angewiesen, das der Biodiversität und damit der Lebensgrundlage von Mensch und Tier dient.
„Um den Rückgang der Insekten zu stoppen und ihre Lebensräume zu schützen, ist es wichtig, bienenfreundliches Verhalten zu fördern, denn bienenfreundliches Verhalten ist immer auch insektenfreundliches Verhalten.“ Dies kann bereits durch kleine Maßnahmen wie die richtige Auswahl von Pflanzen erreicht werden.“, erläutert Katharina Habenicht, Fachdienstleiterin Naturschutz beim Landkreis Gießen.
Beispiele für bienenfreundliche Pflanzen gibt es viele, die unter anderem auf der Internetseite des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu finden sind.
Zudem hat die Kampagne „Bienenfreundliches Hessen“ des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat zum Ziel, die Situation für Honigbienen und andere bestäubende Insekten wie Wildbienen, Schmetterlinge oder Schwebfliegen zu verbessern. Tipps und Inspirationen liefert die entsprechende Broschüre.