Wer im Moment seinen Führerschein in der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises Gießen abholen möchte, sollte sich auf Fernweh und Reisefieber einstellen. Bereits zum 14. Mal wird die Zulassungsstelle im Bachweg zur Kunstausstellung. Diesmal stellt Ursula Ruhs aus Pohlheim-Garbenteich dort bis Ende November ihre Ölgemälde aus.

Ruhs hat ihre Motive auf vielen Urlaubsreisen fotografiert und zu Hause auf Leinwand gebracht. So sind neben verschiedenen Blumen auch eine Frau am Webrahmen aus der Türkei oder ein verlassenes Auto aus Kroatien im Bachweg zu finden. Viele Bilder haben farbliche Akzente, die die Aufmerksamkeit der Besucher:innen auf sich ziehen und zum näheren Betrachten einladen.

Landrätin Anita Schneider freute sich im Rahmen der Eröffnung, dass die Künstlerin eine Auswahl ihrer Bilder für eine Ausstellung zur Verfügung stellt, die durch ihre Vielfältigkeit besticht: „Mit den Ausstellungen im Bachweg können wir Kunst vielen Menschen näherbringen – und zwar unmittelbar im Alltag. Wir wollen zeigen, wie viele verschiedene Kunstschaffende es in der Region gibt und ihnen die Möglichkeit bieten, ihre Werke zu präsentieren“, erklärte Schneider.

Schon in der Schule war Kunst das Lieblingsfach von Ursula Ruhs. Nach ihrem Schulabschluss absolvierte sie jedoch zunächst eine kaufmännische Ausbildung. Mit der Geburt ihrer Kinder nahm sie dann während ihrer Elternzeit an Kunstkursen der Volkshochschule des Landkreises teil. Mit einem zweijährigen Fernstudium und einen Lehrgang an der ABC Kunstschule Paris vertiefte sie ihr Können.

Ursula Ruhs war viele Jahre Mitglied in der „Bunten Palette“ in Lich. Da sich die Künstlervereinigung mittlerweile aufgelöst hat, ist Ruhs bereit für etwas Neues. Mit der Ausstellung möchte sie auch neue Kontakte zu anderen Kunstschaffenden in der Region knüpfen, mit denen sie sich austauschen kann.

Bereits seit 2018 lädt der Landkreis Gießen Kunstschaffende in die Straßenverkehrsbehörde ein, um ihre Werke auszustellen. Die Räumlichkeiten in der Straßenverkehrsbehörde bieten nicht nur einen ungewöhnlichen Ausstellungsort, sondern auch viel Platz sowie ständigen Publikumsverkehr und somit viele Galeriebesucher:innen.