Gruppenfoto von der Spendenübergabe
Veröffentlicht am: 05.03.2024|Kategorien: Kultur und Bildung|

50.000 Euro für öffentliche Musikschulen

Landkreis Gießen unterstützt Einrichtungen in Buseck, Grünberg und Lich

Der Landkreis Gießen fördert auch in diesem Jahr die öffentlichen Musikschulen mit insgesamt 50.000 Euro. Von den Fördergeldern profitieren die Musikschule an der Gesamtschule Busecker Tal mit 24.096 Euro, die Musik- und Kunstschule Grünberg mit 13.946 Euro sowie die Musikschule Lich mit 11.958 Euro. In Lich hat Landrätin Anita Schneider die symbolischen Spendenschecks im Beisein von Bürgermeister Julien Neubert überreicht.

„Musikschulen sind öffentliche Bildungseinrichtungen, die Kindern, Jugendlichen sowie Erwachsenen musikalische Grundlagen vermitteln und sie zum eigenen Musizieren anregen. Sie ermöglichen – gerade für junge Menschen – einen Zugang zur Musik, der nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängt“, bekräftigte Landrätin Anita Schneider bei der Übergabe des Förderbescheids für die Musikschulen.

Gemeinsam mit den Schulen und mit Lernkonzepten bereits für Grundschüler erfüllen Musikschulen einen wichtigen öffentlichen Bildungsauftrag. „Gerade deshalb ist es so wichtig, sie zu stärken und zu fördern. Ihre Finanzierung muss von der öffentlichen Hand mehr Unterstützung erfahren“, forderte Schneider weiter.

Kurzum: Musikschulen haben einen großen Wert für die Gesellschaft. Dieser Meinung ist auch der Licher Bürgermeister Dr. Julien Neubert. Er unterstrich: „Musikschulen sind der Schlüssel zu lebenslanger Freude an der Musik und fördern die intellektuelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Wir sind dankbar, dass sich der Landkreis an dieser Stelle klar positioniert und die Musikschulen nicht nur finanziell, sondern auch moralisch unterstützt.“

Kosten für Musikschulen aufgrund neuer Bestimmungen gestiegen

Doch diese Unterstützung allein reicht nicht aus, denn: Aufgrund von neuen rechtlichen Bestimmungen sind die Musikschulen dazu verpflichtet, den Großteil ihrer Lehrkräfte in einem Angestelltenverhältnis zu beschäftigen. Das war bisher nicht der Fall; viele Lehrkräfte waren auf Honorarbasis angestellt. Damit konnten sie flexibler sein und auch kurzfristig andere Aufträge annehmen und für mehrere Musikschulen gleichzeitig arbeiten.

Mit der Umstellung steigen auch die Kosten für die Musikschulen, denn sie müssen nun wesentlich höhere Sozialversicherungskosten tragen. Bisher waren die Lehrkräfte über die Künstlersozialkasse abgesichert, an die die Schulen einen Beitrag gezahlt haben.

Wie diese Mehrkosten künftig getragen werden können, ist bislang noch offen, die Verunsicherung bei den Musikschulen entsprechend groß: „Wir müssen vom Land und den Kommunen besser finanziert werden, damit wir unsere Angebote auch weiterhin vorhalten können“, sagt Andreas Kühr, Schulleiter der Musikschule Lich. Dass der Landkreis an dieser Stelle ein positives Signal setze, sei ein guter Weg, um eine Vorreiterrolle einzunehmen.

Damit äußert sich der Musikschulleiter zur durch den Kreistag beschlossenen Erhöhung des Zuschusses um 9.000 EUR im Haushalt 2024. Diese Erhöhung steht noch unter Genehmigungsvorbehalt des Haushaltes. „Jetzt muss vor allem das Land nachziehen, damit die öffentlichen Musikschulen nicht mehr derart abhängig von Förderbeiträgen sind und den Zugang zu Musik unabhängig vom Einkommen anbieten könnten“, bekräftigt Landrätin Schneider.

Der Landkreis Gießen unterstützt die drei Musikschulen in Lich, Grünberg und Großen-Buseck bereits seit vielen Jahren finanziell und stellt Räumlichkeiten für den Unterricht kostenlos zur Verfügung. Alle drei Einrichtungen sind auf Vereinsbasis organisiert und Mitglieder im Verband deutscher Musikschulen (VdM).

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