Lithium-Ionen-Akkus: im wahren Wortsinn brandgefährlich
Kreis-Abfallwirtschaft warnt: Batterien und Akkus niemals über den Hausmüll oder im Container entsorgen sondern fürs Recycling abgeben
Die Baustelle ist endlich fertig. Jetzt noch schnell aufräumen und zack! …schon ist der Akkuschrauber mitsamt dem Baustellenschutt im Container gelandet. Aber Achtung: Dort birgt der enthaltene Lithium-Ionen-Akku eine große Gefahr.
Die Abfallwirtschaft des Landkreises Gießen weist auf den sensiblen Umgang mit Akkus und Batterien hin, weil von ihnen Gefahren ausgehen. Und sie verstecken sich an vielen Stellen. Denn Lithium-Ionen-Akkus werden nicht nur in elektrischen Werkzeugen eingesetzt, sondern auch in Smartphones oder Spielgeräten.
„Bei der Entsorgung gelten besondere Regeln, die aber leicht einzuhalten sind“, sagt Christian Zuckermann, Abfallwirtschaftsdezernent des Landkreises Gießen, „man muss in erster Linie gut vorsortieren.“
Sammelboxen im Handel nutzen oder als Wertstoff abgeben
So können Batterien und Akkus zum Beispiel beim Handel abgegeben werden. Dafür stehen grüne Sammelboxen bereit. Jeder Händler und jeder Baumarkt, der Geräte mit Lithium-Ionen-Akkus verkauft, nimmt sie auch wieder zurück. Die großen Akkus von E-Bikes, Pedelecs und E-Rollern nimmt ausschließlich der Handel zurück. Haushaltsübliche Akkus können beim Schadstoffmobil des Landkreises unentgeltlich entsorgt werden.
Auch beim Abfallwirtschaftszentrum des Landkreises in der Lahnstraße in Gießen kann man sie abgeben. Dafür gibt es in der Wertstoff-Halle eine Sammelstelle.
Keinesfalls dürfen Akkus mitsamt dem zugehörigen Gerät in die Sperrmüllcontainer geworfen werden. Zudem sollte man für die Entsorgung die Batterie-Pole mit Klebeband abkleben, damit diese sich in der Sammlung nicht berühren können.
Brennende Lithium-Ionen-Akkus sind nur mit Mühe zu löschen
Der Grund für die Sonderbehandlung ist die hohe Brandgefahr. Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Akkus sich entzünden. Neben dem Alter kann auch eine Beschädigung oder der grobe Umgang Auslöser sein. Wenn zum Beispiel Lithium-Akkus in Müllsäcken in den Müll-Container gelangen oder bei der weiteren Abfallbehandlung gequetscht werden, können sie sich entzünden.
Gefährlich ist das auch, weil sich brennende Akkus nur mit Mühe löschen lassen. Denn der Sauerstoff, den der Verbrennungsprozess benötigt, ist chemisch in den Zellen gebunden. Daher hilft ein Ersticken des Brandherdes nicht. Der brennende Akku muss gekühlt werden, im Kleinen zum Beispiel durch Einlegen in viel Wasser.
Im Hausmüll werden elektrische Geräte zur Gefahr für Menschen bei der Müllentsorgung
Batterien und Akkus gehören deswegen niemals in die Mülltonne. Vor allem für das Personal in Müllfahrzeugen und im Abfallwirtschaftszentrum stellen sie eine große Gefahr dar, weil sich der gesammelte Müll durch Akkus entzünden kann. „Um das Team im Abfallwirtschaftszentrum nicht in diese Gefahr zu bringen, müssen Batterien und Akkus verantwortungsvoll entsorgen werden. Die richtige Mülltrennung fördert auch die Nachhaltigkeit. Denn nur so können die in den Akkus enthaltenen Stoffe vernünftig recycelt werden“, sagt Abfallwirtschaftsdezernent Christian Zuckermann.
Abfallwirtschaftszentrum zentrale Annahmestelle für fast alle Abfälle
Das Abfallwirtschaftszentrum in der Lahnstraße 220 in Gießen ist die zentrale Annahmestelle für Abfälle aus Stadt und Landkreis Gießen. Fast alles, was im Privathaushalt und in kleinen Mengen im Gewerbe anfällt, kann dort abgegeben werden. Batterien und Akkus, mit Ausnahme von E-Bike-, Pedelec- und Roller- Akkus, ebenfalls. Allerdings muss der Akku oder das ganze Gerät ausschließlich in der Wertstoff-Halle des Abfallwirtschaftszentrums abgegeben werden. Im Zweifel kann das Personal weiterhelfen.