Veröffentlicht am: 20.02.2024|Kategorien: Politik und Verwaltung|

Mehr Jobs in weiblicher Hand

Kreistag beschließt neuen Frauenförder- und Gleichstellungsplan

Mehr Frauen in Führungspositionen, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gleiche Chancen für Frauen und Männer – diese Ziele verfolgt der Landkreis Gießen schon seit vielen Jahren. Der neue Frauenförder- und Gleichstellungsplan, den der Kreistag nun verabschiedet hat, unterstreicht den Anspruch des Landkreises und setzt ein wichtiges Signal.

„Frauen in Führungspositionen sind in den vergangenen Jahren deutlich mehr geworden, schließlich ist eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern ein Motor einer gesellschaftlichen Entwicklung für mehr Gerechtigkeit“, sagt Landrätin Anita Schneider.

Dieser Gedanke sei in der Kreisverwaltung nicht neu, wie unter anderem das Zertifikat „Audit Beruf und Familie“ verdeutliche, das dem Landkreis seit März 2011 bereits fünfmal verliehen wurde. Aber: „Wir wollen immer noch besser werden und arbeiten mit Nachdruck an den Zielen, die wir nun mit dem neuen Frauenförder- und Gleichstellungsplan einmal mehr festgeschrieben haben“, sagt Schneider weiter.

Eine derjenigen, die an der Ausarbeitung des Plans maßgeblich mitgewirkt hat, ist Petra Graf in ihrer Funktion als Fachdienstleiterin Personal. Rückblickend kann sie festhalten: „Es ist schon lange unser Ziel, mehr Frauen als Führungskräfte zu gewinnen. Die neuste Statistik zeigt, dass es uns nun erstmals auf allen Führungsebenen von der Teamleitung über die Fachdienstleitung bis zur Fachbereichsleitung gelungen ist, die Unterrepräsentanz von Frauen aufzuheben und sich unsere Bemühungen auszahlen. Wir werden an dieser Stelle aber weiter aktiv sein und ein Auge darauf haben, dass Frauen und Männer stets die gleichen Chancen haben.“

Auch die Anforderungen an die Männer haben sich stark verändert

Die Frauenbeauftragte für den Landkreis Gießen, Heike Bader, sieht das ähnlich, weiß aber auch um die Zurückhaltung vieler Frauen: „Frauen als Führungskräfte in unserer Kreisverwaltung sind wichtige Vorbilder, die weitere Frauen inspirieren, selbst einmal in eine Führungsposition zu gehen. Frauen benötigen oftmals diese Vorbilder, um sich mehr Verantwortung zuzutrauen und den Chefsessel einzunehmen.“

In der modernen Arbeitswelt von heute hat sich aber auch für die männliche Seite einiges verändert. Längst sind es nicht mehr nur die Frauen, die in Teilzeit arbeiten oder sich alleine um die Kinder kümmern: „Familie spielt heute für Väter eine zunehmend wichtige Rolle. Sie möchten aktiv an der Betreuung ihrer Kinder mitwirken. Viele Frauen erzielen gute Schulabschlüsse, gehen studieren und wollen anschließend Karriere machen. Ein partnerschaftliches Prinzip, in dem immer wieder auch die Frauen mehr arbeiten, ist die Folge“, schildert die Frauenbeauftragte Bader. So sei es ein weiteres Ziel des nun verabschiedeten Plans, ebenso gute Voraussetzungen für Männer zu schaffen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Blick haben, um in Zeiten des Fachkräftemangels gutes Personal zu bekommen.

Doch auch hier befindet sich der Landkreis auf einem guten Weg:  Beantragten beim Landkreis Gießen tätige Väter im Jahr 2017 durchschnittlich 1,5 Monate Elternzeit, so waren es 2022 bereits 3,7 Monate – ein gutes Zeichen, wie Landrätin Schneider findet:  „Allein das zeigt, dass wir die Ziele des Hessischen Gleichberechtigungsgesetzes bereits gut umsetzen und diesen Weg mit dem neuen Frauenförder- und Gleichstellungsplan fortsetzen werden.“

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