Arbeitsmarkt und Qualifizierung

Einen passenden Beruf zu finden, ist nicht immer leicht. Nicht nur junge Menschen, auch Zugewanderte oder Menschen, die sich neu orientieren, brauchen manchmal Unterstützung, um auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich Fuß fassen zu können. Der Landkreis Gießen hilft dabei mit unterschiedlichen Projekten, die auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sind.

Eine Lupe, die auf einer Tastatur liegt.

Ausbildungs- und Arbeitsmarktstrategie für den Landkreis Gießen

Die Ausbildungs- und Arbeitsmarktstrategie für den Landkreis Gießen wurde gemeinsam mit den Beteiligten der Sozialkooperationen, den Kammern und Verbänden, Trägern und einem Team der Verwaltung entwickelt. Die Strategie soll zu einer stabilen Entwicklung der regionalen Wirtschaftskraft beitragen und bereits vorhandene Planungen und Konzepte mit einbeziehen.

Vier Hände halten vier Puzzlestücke aneinander.

Beteiligt sind neben dem Landkreis Gießen das örtliche Jobcenter, die Agentur für Arbeit, die Kommunen, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die Industrie- und Handelskammer Gießen-Friedberg (IHK), die Kreishandwerkerschaft, der Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen, das Staatliche Schulamt, das Technologie- und Innovationszentrums Gießen, die Regionalkoordination OloV und die Bildungs- und Projektträger ZAUG gGmbH, Jugendwerkstatt Gießen e.V. und IJB gGmbH, Caritas e.V. sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

Gemeinsames Ziel ist die Förderung von Ausbildung, Weiterbildung, Qualifizierung und Beschäftigung im Landkreis Gießen. Gemeinsam wollen die Beteiligten auch dafür sorgen, dass hochqualifizierte Arbeitskräfte im Landkreis Gießen bleiben. Schwerpunktthemen sind Bildung und Ausbildung, Weiterbildung und Qualifizierung, Integration und Soziales sowie Wirtschaft und Arbeitsmarkt.

Von der Schule in den Beruf

Der Übergang von der Schule in den Beruf fällt nicht allen gleich leicht. Unter dem Motto „Keiner geht verloren“ engagiert sich der Landkreis Gießen in Kooperation mit der Agentur für Arbeit, diesen Übergang erfolgreich zu gestalten. Gleichzeitig soll die duale Ausbildung als attraktiver Weg ins Berufsleben gestärkt werden. Umgesetzt wird dies für die beteiligten Schulen im Auftrag durch die ZAUG gGmbH sowie in deren Auftrag vom Institut für Berufs- & Sozialpädagogik e.V. Junge Menschen werden systematisch darin unterstützt, ihre Stärken und Interessen zu erkennen und weiterzuentwickeln und praxisnahe Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt zu erhalten. Schule und Elternhaus sind mit der Unterstützung bei der Berufsorientierung häufig überfordert.

Die Berufsorientierung im Rahmen des Projektes „Keiner geht verloren“ stellt schon in der Schulzeit die richtigen Weichen. Das vermeidet unnötige Warteschleifen nach dem Ende der Schulzeit. Das Angebot einer Berufsorientierungsmaßnahme (BOM) im Landkreis Gießen wird an acht Schulen (ARS Pohlheim, CBES Lollar, Gesamtschule Busecker Tal, Gesamtschule Gleiberger Land, AFS Linden, Gesamtschule Lumdatal, Gesamtschule Hungen und DBS Lich) kontinuierlich umgesetzt. Das Projekt wird aus Mitteln des Ausbildungsbudgets des Landes, der Agentur für Arbeit und des Landkreises Gießen finanziert.

Dreisprung zur Ausbildung

Der Landkreis Gießen hat das Arbeitsmarkt-Integrationsprojekt „Dreisprung zur Ausbildung – Berufseinstieg von Geflüchteten“ initiiert. Dabei werden Geflüchtete in einem mehrstufigen Verfahren an die betriebliche Arbeitswelt herangeführt. Voraussetzung sind ein großes Engagement der Betriebe und das Mitwirken der Belegschaft.

Teilnehmen kann, wer sich bei Arbeitsmarktprojekten der ZAUG gGmbH sowie beim Kundengespräch des Jobcenters und der Agentur für Arbeit als interessiert und geeignet gezeigt hat. Nach der Vorstellung des Programms werden die Bewerber:innen interviewt und absolvieren einen Kompetenztest. Entsprechend ihrer Eignung werden sie dann den Berufen zugeordnet und den Unternehmen empfohlen.

Im Idealfall wird zunächst ein Praktikumsvertrag über rund drei Monate abgeschlossen. Ergänzt wird das Praktikum mit berufsspezifischer Förderung und erweitertem Sprachtraining durch die ZAUG gGmbH.

Ist das Praktikum erfolgreich absolviert, folgt die Fördervertragsphase. Während dieses Zeitraumes von mindestens sechs Monaten werden die Teilnehmenden in den innerbetrieblichen Ausbildungsablauf integriert. Sie nehmen bereits informell am Berufsschulunterricht teil und werden sozialpädagogisch begleitet.

Wird auch diese Phase erfolgreich beendet, folgt die reguläre duale Ausbildung. Auch dann gibt es auf Wunsch der Betriebe eine sozialpädagogische Betreuung.

Qualifizierungsoffensive

Die Qualifizierungsoffensive unterstützt kleine und mittlere Unternehmen aus Stadt und Landkreis Gießen dabei, passgenaue Weiterbildungsmaßnahmen für die eigene Belegschaft zu finden. Seit 2022 ist die Qualifizierungsoffensive Teil des Projektes „Bildungscoaches“ des Hessischen Wirtschaftsministeriums. Bildungscoaches beraten Unternehmen und Beschäftigte aus den Landkreisen Gießen, Wetterau und Vogelsberg zu beruflicher Weiterbildung und Fördermöglichkeiten.

Die kostenfreie Beratung wird an den Standorten Gießen, Friedberg, Bad Vilbel, Büdingen, Alsfeld oder Lauterbach sowie virtuell oder telefonisch angeboten.

Das Projekt “Bildungscoaches” des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen wird im Bezirk der Agentur für Arbeit Gießen durch Mittel des Landes Hessen, des Europäischen Sozialfonds, des Landkreises Gießen und des Vogelsbergkreises finanziert und durch die Technologie- und Innovationszentrum Gießen GmbH umgesetzt.