Der Rettungsdienst ist eine Aufgabe der Gefahrenabwehr und der Gesundheitsvorsorge. Träger des Rettungsdienstes ist der Landkreis Gießen. Aufgabe ist es, bei Notfällen möglichst innerhalb von zehn Minuten für die gut 260.000 Menschen in Stadt- und Landkreis Gießen qualifizierte Hilfe sicherzustellen. Hierzu gibt es über das Kreisgebiet verteilt 14 Rettungswachen und drei Notarztstandorte.
Im Auftrag des Landkreises Gießen führen zwei Hilfsorganisationen die Notfallrettung und den qualifizierten Krankentransport durch. Beauftragt hierzu wurden die DRK-Rettungsdienst Mittelhessen gGmbH und die Johanniter-Unfall-Hilfe, Regionalverband Gießen. Insgesamt stellen drei Notarzteinsatzfahrzeuge und 20 Rettungswagen die Versorgung der Bevölkerung im Landkreis sicher.
Eine freiwillige Verstärkung des hauptamtlichen Rettungsdienstes gibt es im Landkreis Gießen seit über zehn Jahren. Die sogenannte „Unterstützungskomponente Rettungsdienst“, getragen von den Bereitschaften des DRK Kreisverbandes und der DRK Rettungsdienst-Mittelhessen gGmbH besetzt mit einer Vorlaufzeit von maximal 30 Minuten zusätzliche Rettungsmittel. Damit wird der reguläre Rettungsdienst verstärkt, wenn dessen reguläre Kapazitäten nicht ausreichen.
Für adipöse Patienten steht ein Schwerlast-Krankentransportwagen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um einen Notfall-Krankentransportwagen mit zusätzlicher Ausstattung zur Versorgung von Notfallpatienten.
Mit den benachbarten Rettungsdienstbereichen Lahn-Dill, Marburg-Biedenkopf, Vogelsberg und Wetterau sind Vereinbarungen zur Optimierung des Notfall- und Rettungsdienstes abgeschlossen worden. So wird gemeinsam ein „Intensiv-Verlegungs-Mobil“ mit Standort in Gießen vorgehalten. Dieses bodengebundene Notarztsystem für spezielle Sekundärtransporte (Interhospitaltransfer) dient dem arztbegleiteten Transport von kritisch kranken Patienten zwischen den Intensivstationen der verschiedenen Kliniken.
Der Intensivtransporthubschrauber (ITH) Christoph Gießen ist am Luftrettungszentrum (LRZ) Gießen stationiert und schließt damit eine Lücke in der Luftrettung in Hessen. Der Christoph Gießen wird im sogenannten Dual-Use-System eingesetzt. Neben Intensivtransporten (Sekundäreinsätze) ist er durch das Land Hessen auch für die Primärrettung im Rettungsdienst beauftragt. Besonderheit und in Hessen einmalig: Einsätze sind auch bei Nacht möglich.