Ein braun-schwarz-weißer Hund von der Seite der hechelt und auf der Rückband eines Autos liegt.
Veröffentlicht am: 17.07.2023|Kategorien: Veterinärwesen und Verbraucherschutz|

Haus- und Wildtiere vor der Hitze schützen

Landkreis Gießen gibt Tipps zum verantwortungsbewussten Umgang mit hohen Temperaturen

Hitze und Trockenheit machen vielen Tieren zu schaffen, wenn sie nicht gerade Sonnenanbeter wie die Eidechse sind. Da sich der Trend in den letzten Jahren immer weiter verschärft hat, ist es auch in diesem Jahr besonders wichtig, die Lebensräume der eigenen Tiere so zu gestalten, dass sie gut durch den Sommer kommen. Aber auch Wildtiere wie Igel oder Bienen sind dankbar für kleine Rückzugsorte und Wasserschalen.

Wenn die Temperaturen über 30 Grad klettern und Regen nicht in Sicht ist, geraten viele Tiere unter Stress, weil sie sich im Gegensatz zum Menschen nicht selbstständig vor der Hitze schützen können. „An dieser Stelle sind Tierhalterinnen und Tierhalter dringend dazu angehalten, Schattenplätze einzurichten und ausreichend Wasser zur Verfügung zu stellen“, sagt Christian Zuckermann, Tierschutzdezernent des Landkreises Gießen.

Dr. Maike Klein ist Sachgebietsleiterin Tierschutz beim Fachbereich Veterinärwesen des Landkreises Gießen und kennt viele Fälle, bei denen Tiere in praller Sonne ohne Wasser auf der Weide stehen. „Das gilt es unbedingt zu verhindern, denn für die Tiere wird die Situation schon nach kurzer Zeit unerträglich und lebensbedrohlich“, sagt sie.

So seien bei Pferden, Rindern und Schafen, die auf der Weide gehalten werden, hohe Hecken und Bäume – im besten Fall ein Unterstand – unerlässlich, damit sich die Tiere vor der hohen Sonneneinstrahlung schützen können. Da die Futtergrundlage bei hohen Temperaturen abnimmt, müssen die Tiere möglicherweise zugefüttert werden und benötigen täglich eine große Menge Wasser: „Ein ausgewachsenes Pferd trinkt mindestens 30 Liter am Tag, ein Rind sogar zwischen 50 und 100 Liter. Dieser Bedarf wird leider häufig unterschätzt“, weiß Dr. Maike Klein.

Auch Wildtiere brauchen die Unterstützung des Menschen

Probleme gibt es im Sommer zudem immer wieder mit Hundehalter:innen, die ihr Tier im Auto zurücklassen. Denn bei einer Außentemperatur von 34 Grad steigt die Innentemperatur eines in der Sonne abgestellten Fahrzeugs innerhalb einer halben Stunde bereits auf 50 Grad an – ein lebensgefährlicher Zustand für das eigene Haustier. Deshalb rät Dr. Maike Klein: „Am besten ist es, gänzlich auf Fahrten mit dem Hund zu verzichten. Wenn dies nicht möglich ist, sollte der Wagen im Schatten geparkt und die Fenster unbedingt geöffnet werden, damit die Luft zirkulieren kann.“

Auch Igel, Wildvögel, Eichhörnchen und Co sind dankbar, wenn der Mensch ihnen im Sommer seine Hilfe anbietet. Ideal sind naturnahe Gärten, in denen die Tiere sich schattige Plätze suchen und in kleinen Gewässern baden und trinken können. „Aber auch mit einer Vogeltränke kann jeder einen kleinen Beitrag leisten, um Tieren die Hitze etwas erträglicher zu gestalten“, sagt Tierschutzdezernent Zuckermann und fügt an: „Nur gemeinsam und im Einklang mit unserer schützenswerten Natur kommen wir schließlich alle gut durch den Sommer.“

AKTUELLES
KATEGORIEN
ARCHIVE