Familienhebammenprogramm Runde Sache

Was ist die Runde Sache?

„Runde Sache“ heißt das kostenlose Familienhebammenprogramm des Landkreises und der Stadt Gießen.

Es bietet (werdenden) Familien von der Schwangerschaft bis zum ersten, manchmal sogar bis zum dritten Geburtstag des Kindes, Unterstützung durch eine Familienhebamme oder Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin.

Wobei unterstützt das Programm?

Die Gesundheitsfachkräfte helfen (werdenden) Eltern während gemeinsamer Termine dabei, in die Elternrolle hineinzufinden und die Bedürfnisse des Babys zu verstehen. Sie beraten zum Beispiel bei Fragen zur Schwangerschaft und Geburt, zum Stillen und der Ernährung, zur Pflege, zur kindlichen Entwicklung, bei untröstlichem Weinen oder zum Schlafverhalten des Babys.

Auch bei anderen Problemen und Krisen wie finanziellen Nöten oder schwierigen Wohnsituationen, können sie Lotsinnen durch die zahlreichen Angebote in Landkreis und Stadt Gießen sein. Sie vermitteln bei Bedarf für weitere Hilfen an die richtigen Stellen. Dafür sind sie in das Netzwerk „Frühe Hilfen“ eingebunden.

Was ist das Ziel der Runden Sache?

Ziel der Begleitung ist es, die Schwangere oder die (werdende) Familie dabei zu unterstützen, Sicherheit im Umgang mit dem Baby zu erlangen und eine gute Bindung aufzubauen, damit dem Baby und seinen Eltern der Start in das gemeinsame Leben trotz aller Hindernisse gut gelingt. Denn dies ist die beste Basis für die gute Entwicklung des Kindes. Dabei werden alle Familienmitglieder eingebunden.

Wie können Interessierte das Angebot nutzen?

(Werdende) Eltern, Schwangere und andere interessierte Einwohner:innen können das Koordinationsteam der „Runde Sache“ kontaktieren, sich zu den Angeboten beraten und Hilfe vermitteln lassen.

In welchen herausfordernden Lebenssituationen kann eine Unterstützung sinnvoll sein?

  • Sehr junge oder minderjährige (werdende) Mütter oder Väter
  • Eine schwere oder traumatisierende Geburt
  • Postpartale Depression der Mutter
  • Überforderungssituationen
  • Beziehungsprobleme oder Trennung
  • Schwere oder chronische körperliche oder psychische Erkrankung eines oder beider Elternteile
  • Schwierigkeiten bei der Orientierung im Gesundheitssystem aufgrund sprachlicher und/oder kultureller Barrieren bei Einwanderungsgeschichte
  • Anpassungs- und Regulationsstörungen
  • Früh- oder Mehrlingsgeburt
  • Erhöhte Krankheitsanfälligkeit und chronische Erkrankung
  • Behinderung
  • Fehlende familiäre oder soziale Unterstützung
  • Altersabstand zwischen Kindern von unter 18 Monaten
  • Chronisch krankes oder behindertes Geschwisterkind
  • Schwierige finanzielle Situation
  • Wohnungsenge