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Zufallsbild aus dem Landkreis Giessen

Björn Hendrischke (l.), Landrätin Anita Schneider und Wirtschaftsförderer Dr. Manfred Felske-Zech (r.) überreichen den ersten Preis an Ingo Rühl. (14.02.2023) Eine umweltschonende Fassadenreinigung oder das erste vollelektrische Auto, das speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen zugeschnitten wurde – viele Unternehmen im Landkreis Gießen bringen richtungsweisende Ideen auf den Weg und sind der Zukunft immer einen Schritt voraus. Dafür hat der Landkreis Gießen erstmalig seinen Innovationspreis für Handwerk, Handel und Kreativwirtschaft verliehen. Unternehmen aus Fernwald, Wettenberg und Laubach freuen sich über die Anerkennung.


Wenn Farb- und Putzreste bei der Reinigung einer Außenfassade ungefiltert im Gully oder in der Natur landen, nimmt die Umwelt einen Schaden daran. Das Problem hat der Malerfachbetrieb W. Häuser Rühl aus Annerod erkannt – und umgedacht. Seit Anfang 2021 arbeitet das Unternehmen mit einem speziellen Fassadenreinigungssystem und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Eine Bewerbung um den Innovationspreis hat ihm nun den ersten Platz in der Kategorie „Produkte und Dienstleistungen“ eingebracht.


„Ich freue mich, dass ein Handwerksunternehmen wie Sie - mit 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - fast jeden Tag darüber nachdenkt, was es noch besser machen kann. Mit Ihrer Investition in eine innovative Technik und deren Anwendung schonen sie nicht nur unsere natürlichen Ressourcen, sondern beschreiten mutig neue Wege. Damit sind sie ein Wegweiser für viele andere Unternehmen und verdienen unsere größte Hochachtung“, lobte Anita Schneider Geschäftsführer Ingo Rühl und sein Team vor Ort in Annerod.


Die Landrätin hatte es gemeinsam mit Vertretern der Jury bestehend aus der Wirtschaftsförderung des Landkreises, dem Technologie- und Innovationszentrum Gießen, dem Handelsverband Hessen, der Kreishandwerkerschaft Gießen, dem Arbeitgeberverband und dem Deutschen Gewerkschaftsbund besucht.


Innovationspreis soll „zukunftsfähige Ansätze sichtbar machen“


Ingo Rühl führt seinen Familienbetrieb bereits in vierter Generation und weiß, was seine Firma auszeichnet: „Wir wollen es immer ein bisschen anders machen als die anderen, hoffen aber gleichzeitig, dass unsere Ideen Nachahmer finden, die ebenfalls umdenken. Würden weitere Unternehmen das Fassadenreinigungssystem einsetzen, wäre der Beitrag für den Umweltschutz natürlich um einiges größer.“


Dass der Innovationspreis dafür genau das richtige Mittel ist, weiß Dr. Manfred Felske-Zech, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Tourismus und Klimaschutz beim Landkreis: „Der Wettbewerb trägt dazu bei, zukunftsfähige Ansätze sichtbar zu machen und anderen als ,Best-Practice-Beispiel‘ zu dienen. Dabei rücken wir vor allem die kleineren Unternehmen aus Handwerk, Handel und Kreativwirtschaft in den Mittelpunkt, die zu neuen Lösungen in der Region und darüber hinaus beitragen.“


Für nachhaltige Bildung in Kitas und Schulen erhält Karl-Friedrich von der Trenck (2.v.l.) mit seinem Natur-Baukasten den dritten Preis. Dazu gratulierten (v.l.) Björn Hendrischke, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Gießen, Landrätin Anita Schneider und Wirtschaftsförderer Dr. Manfred Felske-Zech.Eines dieser Unternehmen ist die Firma Castlewelt aus Laubach, die in Kooperation mit der Lebenshilfe deutschlandweit Saatkugel-Baukästen an Bildungseinrichtungen, Vereine, Stiftungen und Unternehmen vermarktet und dafür den dritten Platz in der Kategorie „Produkte und Dienstleistungen erhalten hat. „Unter dem Motto ,Mantschen, kneten und rollen für mehr Blühflächen‘ haben wir uns zum Ziel gesetzt, einen Anteil für mehr nachhaltige Bildung in Kitas und Schulen zu leisten“, erläuterte Unternehmenschef Karl-Friedrich von der Trenk der Jury.


Diese zeigte sich erfreut über das Engagement des Betriebs: „Wir müssen möglichst früh über das Thema Nachhaltigkeit reden und schon im Kindesalter ein Bewusstsein dafür wecken. Der Baukasten ist ein wichtiges und praktisches Beispiel dafür, dass jeder einen kleinen Beitrag für unsere Umwelt leisten kann“, sagte Björn Hendrischke, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Gießen.


In Mittelhessen steckt großes wirtschaftliches Potenzial


Auch die Firma Gross aus Wettenberg setzt sich für mehr Nachhaltigkeit ein. Große Photovoltaikanlagen auf den eigenen Dächern sorgen dafür, dass das Unternehmen seine Energie zu mehr als 80 Prozent selbst erzeugt. Und auch bei den Produkten wird stets die Frage berücksichtigt, wie Ressourcen besser geschont werden können. Beispiele dafür sind hoch energieeffiziente Druckluftanlagen mit Wärmerückgewinnung oder CO2-neutrale Umbauten von Fahrzeugen für Menschen mit Behinderungen. „All das zeigt, welche Potenziale hier in Mittelhessen vorhanden sind“, lobte Björn Hendrischke als Teil der Jury, die dem Unternehmen den zweiten Platz, ebenfalls in der Kategorie „Produkte und Dienstleistungen“, zusprach.


Geschäftsführer Michael Gross (3.v.l.) und sein Mitarbeiter Laurin Jünger (v.l.) freuen sich über gleich zwei Auszeichnungen, die ihnen Landrätin Anita Schneider, Björn Hendrischke, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Gießen, Wirtschaftsförderer Dr. Manfred Felske-Zech und Antje Bienert, Geschäftsführerin des Technologie- und Innovationszentrums Gießen, überreichten. „Wir möchten es Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen ermöglichen, mobil zu bleiben und so ihre Lebensqualität zu erhalten“, erläuterte Geschäftsführer Michael Gross die Entscheidung, am Standort in Wettenberg etwas Neues zu wagen und deutschlandweit zum ersten Mal einen vollelektrischen PKW zu einem Handicap-Fahrzeug umzubauen. Für diesen Schritt, an den sich bislang selbst die Hersteller von Elektrofahrzeugen kaum herangewagt haben, sprach Landrätin Schneider ihre Hochachtung aus: „Sie sind Teil einer wegweisenden Gesellschaft und schaffen Lösungen, die vielen Menschen zuteilwerden können. Ich bin beeindruckt von der Vielzahl an Ideen, mit denen Ihr Unternehmen für mehr soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz einsteht.“


Für Michael Gross ist es die starke Unternehmenskultur, die ein Garant für den Erfolg seines Unternehmens darstellt und viele dieser innovativen Ideen wahrwerden lässt. Seit vielen Jahren setzt sich Gross für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, bietet Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten an, wirbt Jahr für Jahr um neue Auszubildende und bring ehemalige Azubis in Führungspositionen.


Davon zeigte sich Björn Hendrischke begeistert: „Alle Welt redet von Fachkräftemangel, sie gehen aktiv damit um, indem Sie Infotage anbieten und aktiv junge Menschen ansprechen. Sie haben erkannt, dass Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihr wichtigstes Kapital sind und holen sich viele junge Menschen in Ihr Unternehmen. Dieser Weg ist zukunftsweisend und hat den Innovationspreis in der Kategorie ,Organisation‘ redlich verdient.“


Michael Gross und sein Unternehmen konnten die Jury mit Ihren vielfältigen innovativen Ideen derart überzeugen, dass gleich zwei Preise nach Wettenberg gingen. Nun, so Landrätin Anita Schneider, sei es an der Zeit, auf den nächsten Innovationspreis des Landkreises zu blicken: „Die erste Vergabe hat gezeigt, dass es richtig war, mit diesem Wettbewerb Unternehmen aus Handwerk, Handel und Kreativwirtschaft anzusprechen, da er neben vielen bestehenden Wirtschaftspreisen auf Landes- und Bundesebene eine wichtige Lücke füllt. Die Bewerbungen waren hochinteressant und ich freue mich bereits auf die nächste Runde. Denn eines ist sicher: In unserer Wirtschaft gibt es viele kluge Köpfe, die nachhaltig und fortschrittlich denken. Sie alle haben es verdient, Beachtung zu finden und im besten Fall für ihre Leistungen ausgezeichnet zu werden.“


Die nächste Bewerbungsphase um den Innovationspreis beginnt bereits am 1. März und läuft bis zum 31. Juli 2023. Dann haben erneut Unternehmen aus Stadt und Landkreis Gießen die Chance auf die begehrte Auszeichnung. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

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