Ukrainische Partnerkommune erhält Feuerwehrauto und Notstrompakete vom Landkreis Gießen
Drei Lastwagen mit Hilfsgütern in Tschernihiw angekommen
2022 hat sich der Kreistag des Landkreises Gießen für eine Soforthilfe im Wert von 50.000 Euro an eine Partnerkommune in der Ukraine ausgesprochen; 2023 ist der Landkreis die Solidaritätspartnerschaft mit der Region Tschernihiw eingegangen; 2024 konnte während der Delegationsreise besprochen werden, welche Hilfsgüter am meisten benötigt werden. Nun hat der Kreisausschuss in seiner Sitzung das Hilfspaket beschlossen.
Die Sofortmaßnahmen umfassen die Überlassung eines Feuerwehrfahrzeugs, welches von der Stadt Linden für 14.000 Euro übernommen und vollständig für die Brandbekämpfung aufgerüstet wird. Für die Restsumme werden batteriebetriebene Geräte beschafft, um Einrichtungen mit Strom zu versorgen, die für die Infrastruktur wichtig sind. „Zu diesen Einrichtungen zählen das Krankenhaus, die Feuerwehr und die Kreisverwaltung in Tschernihiw“, erklärt Landrätin Anita Schneider. „Die Geräte sind mobil und besitzen Solarpanele, damit sie auch bei Stromausfällen geladen und bei Luftalarm transportiert werden können.“
Der Austausch mit der ukrainischen Delegation im Oktober sei sehr hilfreich gewesen, um herauszufinden, was vor Ort am dringendsten gebraucht wird. „Für die Unterstützung der Feuerwehren im Landkreis Gießen bedanke ich mich ganz herzlich, denn auch hier sind in den letzten Monaten zur Ausstattung des Tanklöschfahrzeugs zahlreiche Spenden eingegangen. Ebenso freut es uns, dass neben den zwei gespendeten Rettungswagen von DRK und Johannitern jetzt auch die drei Lkws mit Sachspenden in der Vorweihnachtszeit bei unserer Partnerkommune eingetroffen sind.“
Mitarbeiter der Kreisverwaltung und des Katastrophenschutzes haben die Lastwagen auf dem DRK-Gelände am Stolzenmorgen beladen. Für den Transport wurde eine Spedition mit Sitz in der Ukraine beauftragt. In Tschernihiw konnten die Lkws am Montag von den Mitgliedern des Bezirksrates und eines Versorgungsunternehmens entladen werden.
450.000 Menschen sind in Tschernihiw vom Krieg betroffen
Die Region Tschernihiw liegt im nördlichen Teil der Ukraine, ihre gleichnamige Hauptstadt befindet sich etwa 140 Kilometer von Kiew entfernt. Im Westen und Norden grenzt die Region an Belarus, im Nordosten an Russland. Auf dem rund 10.000 Quadratkilometer großen Gebiet leben circa 450.000 Menschen. Zwischen dem 9. und 16. Oktober hat eine Delegation von dort erstmals den Landkreis Gießen besucht.