Übungsleiterausbildung für Menschen aus aller Welt
Sportjugend Hessen, Sportkreis Gießen sowie Stadt und Landkreis Gießen fördern Integration im Vereinsleben
Sport setzt Menschen in Bewegung, bringt sie zusammen und fördert damit auch die Integration. Die Sportjugend Hessen und der Sportkreis Gießen setzen genau dort an und bieten für Menschen mit Migrationshintergrund eine interkulturelle Übungsleiterausbildung an – ein Projekt, das im Rahmen der Bewegungsförderung der Stadt und des Landkreises Gießen unterstützt wird.
15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer absolvieren derzeit die Ausbildung, die etwa ein Jahr dauert. Das Projekt soll eine Maßnahme sein, um dem in den Sportvereinen vorherrschenden Mangel an Übungsleiterinnen und -leitern entgegenzuwirken.
„Viele Sportvereine suchen händeringend Unterstützung, um die breite Palette des Angebots in den Vereinen aufrechterhalten zu können. Hier setzt die interkulturelle Übungsleiterausbildung an, die gleichzeitig die Integration in der Vereinsarbeit fördern soll. Sie ist ein Gewinn für jeden Sportverein, der von den frisch ausgebildeten Übungsleiterinnen und Übungsleitern profitiert“, lobt Christopher Lipp, Sportdezernent des Landkreises Gießen, das Projekt.
Begeistert von der Idee ist auch Gießens Oberbürgermeister und Sportdezernent Frank-Tilo Becher: „Über die interkulturelle Übungsleiterausbildung bringen wir Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen, fördern die interkulturelle Begegnung und den Zusammenhalt. Den Teilnehmenden öffnet das Projekt zudem die Tür zu neuen sozialen Kontakten und hilft, Grenzen zu überwinden.“
Viele verschiedene Grundlagen des organisierten Sports in 230 Lerneinheiten
Gemeinsam mit dem Sportkreisvorsitzenden Prof. Heinz Zielinski, Integrationskoordinatorin Lisa Fett vom Sportkreis Gießen und Tarik Mouhib vom Integrationsamt der Stadt Gießen hat Lipp die Teilnehmenden im Rahmen des Erste-Hilfe-Kurses in der Turnhalle der Käthe-Kollwitz-Schule in Gießen besucht, der ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist und vom Landkreis finanziert wird.
Die Ausbildung insgesamt beinhaltet 230 Lerneinheiten an zwölf Wochenenden, ein Sprachkurs ist integriert. Ziel der interkulturellen Übungsleiterausbildung ist es, den Teilnehmenden Grundlagen der Trainings- und Bewegungslehre, Grundkenntnisse zum Muskel- und Skelettsystem sowie verschiedene Spiel- und Übungsformen zu vermitteln. Weitere Inhalte sind die Organisation von Sportvereinen, Rechts- und Sicherheitsfragen und soziale Kompetenzen.
Dass das Interesse der 15 Männer und Frauen an diesen Themen groß ist, begrüßt auch der Sportkreisvorsitzende Zielinski: „In den vergangenen Jahren sind die Themen Sport und Integration immer näher zusammengerückt, über den gesamten Landkreis hinweg wurden viele Angebote für geflüchtete Menschen auf die Beine gestellt. Dass diese Menschen nun auch selbst vorneweggehen möchten, ist der Beweis gelungener Integrationsarbeit. Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie sich dieser Ausbildung annehmen.“