Veröffentlicht am: 29.07.2024|Kategorien: Natur- und Umweltschutz|

Mehr Schutz für den Feuersalamander

Neue Infotafel der NABU-Gruppe Langd macht auf den Lurch aufmerksam

Schwarz mit auffällig gelben Flecken – allein aufgrund seines Aussehens zählt der Feuersalamander zu den besonders imposanten heimischen Schwanzlurchen. In Langd lebt davon eine große Population. Eine neue Infotafel des örtlichen Naturschutzvereins VNULL/NABU Langd am Wiesengartenweg zwischen Obergasse und Biebergraben informiert nun über das Verhalten des Lurchs und seinen Lebensraum. Der Vorsitzende des NABU Langd, Bodo Fritz, hat die Tafel gemeinsam mit Kreis-Naturschutzdezernent Christian Zuckermann und Andreas Fett von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) eingeweiht. Der Landkreis Gießen hat die Umsetzung finanziell unterstützt.

Wie sieht der Feuersalamander aus? Wo lebt er? Was frisst er und wie zieht er seinen Nachwuchs groß? Sowohl Wanderer als auch Radfahrer erhalten auf der Tafel zahlreiche Informationen – eine gute Gelegenheit, über die heimischen Tierarten zu informieren, findet Christian Zuckermann: „Indem wir auf den Feuersalamander aufmerksam machen, können wir auch zu seinem Schutz beitragen, indem wir die Menschen sensibilisieren. Die Lurche sind häufig nachts und bei schlechter Witterung unterwegs, entsprechend oft werden sie trotz ihrer Färbung übersehen.“

Das kann Bodo Fritz bestätigen: „Vor allem bei ihren Wanderungen zwischen Sommer- und Winterquartieren sind die Tiere besonders gefährdet, wenn sie in großer Zahl Straßen überqueren. Bis zu 70 tote Tiere wurden in dieser Zeit zwischen 2021 bis 2022 bereits gezählt“, sagt der NABU-Vorsitzende. Daraufhin habe der Verein Hinweisschilder an verschiedenen Stellen angebracht, um eine erhöhte Aufmerksamkeit zu erreichen.

Der Klimawandel bringt für den Salamander große Herausforderungen mit sich

Doch nicht nur der Straßenverkehr stellt für den Feuersalamander und andere Lurche eine Bedrohung dar. Auch der Klimawandel und seine Folgen für den Wasserhaushalt in der freien Landschaft sind Herausforderung für die Amphibien. „Da wir die Problematik kennen und hier in Langd vor wenigen Jahren sogar die ganze Bach ausgetrocknet war, versuchen wir zu helfen, indem wir Feuchtgebiete anlegen, die den Jungtieren den Start ins Leben erleichtern, bevor sie vom Wasser an Land gehen“, berichtete Fritz weiter.

Ebenfalls eine Gefahr: starke Regenfälle, die die Jungtiere wegspülen könnten. An dieser Stelle könne laut Fritz eine naturnahe Vegetation in und an Gewässern Halt bieten. Auch dafür setzt sich die NABU-Gruppe Langd ein und trägt dazu bei, dass die Feuersalamander-Population vor Ort widerstandsfähig ist und bleibt. Kranke Tiere, die vom Salamander-Pilz befallen sind, habe man hier jedenfalls noch keine nachweisen können, obwohl sich die Krankheit in Hessen ausbreite.

Auch deshalb zählt der Feuersalamander inzwischen zu den bedrohten Tierarten. Die Naturschutzvereine planen deshalb, das Gebiet Hungen-Langd um zwei Feuchtgebiete zu erweitern und so ein wichtiges Zeichen für den Artenschutz zu setzen.

 

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