Veröffentlicht am: 12.06.2025|Kategorien: Kultur und Bildung|

Podiumsdiskussion im BERD: Wie Künstliche Intelligenz Alltag und Arbeitswelt verändert

Offene Veranstaltung am 23. Juni in Eberstadt

Wie verändert Künstliche Intelligenz (KI) die Arbeitswelt? Welche Chancen entstehen – und welche Herausforderungen müssen bewältigt werden? Um diese Fragen dreht sich eine öffentliche Diskussionsrunde unter dem Titel „Zukunft der Arbeit im KI-Zeitalter“ am Montag, 23. Juni, im Lern-, Tagungs- und Bewegungszentrum BERD in Lich-Eberstadt (Im Löchel 2). Veranstaltet wird die Podiumsveranstaltung von der IHK Gießen-Friedberg, dem DGB Mittelhessen, der vhs Landkreis Gießen, der Wirtschaftsförderung des Landkreises Gießen, dem Projekt „Smartes Gießener Land“ und der Organisation Arbeit und Leben Hessen. Beginn ist um 19 Uhr, bereits ab 18.30 Uhr sind die Türen für Gespräche geöffnet. Alle Interessierten sind eingeladen, sich zu informieren und mitzudiskutieren. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Veranstaltung beginnt mit einem einführenden Vortrag von Prof. Dr. Caja Thimm (Universität Bonn). Anschließend diskutieren Landrätin Anita Schneider, Robin Mastronardi (Geschäftsführer DGB Mittelhessen) und Josephine Bonica (MAKI42 GmbH) über Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten von KI in der Arbeitswelt. Torsten Denker (vhs Landkreis Gießen) moderiert den Abend.

Von Vorteilen, Grenzen und ethischen Fragen

Dass KI in allen Bereichen des Alltags nicht mehr wegzudenken ist, darauf verweist Landrätin Anita Schneider: „Der Wandel der Arbeitswelt durch Künstliche Intelligenz betrifft uns alle – nicht irgendwann, sondern jetzt. Ich freue mich auf den offenen Austausch mit Fachleuten und Bürgerinnen und Bürgern, um gemeinsam Wege zu finden, wie wir Chancen nutzen und Risiken verantwortungsvoll gestalten können.“

Josephine Bonica, Gründerin und Geschäftsführerin der MAKI42 GmbH, argumentiert: „Die Vorteile generativer KI sind längst erkannt – und wir als Arbeitgebende sind gefragt, diese Tools verantwortungsvoll zur Verfügung zu stellen, denn bereits vier von fünf Mitarbeitenden nutzen KI-Tools bei ihrer Arbeit – 78 Prozent davon bringen allerdings eigene KI-Tools mit zur Arbeit.“

Kai Schelberg, Leiter des Geschäftsbereichs Aus- und Weiterbildung der IHK Gießen-Friedberg ergänzt: „Als Industrie- und Handelskammer sehen wir das KI-Zeitalter als Prüfstein für unser ethisches Selbstverständnis. Wir sehen im rasanten KI-Einsatz nicht nur Chancen, sondern auch wachsende Risiken für Beschäftigte und regionale Unternehmen. Ohne klare Leitplanken und flächendeckende Qualifizierungsprogramme drohen Fachkräftelücken. Wenn wir jetzt nicht gestalten, überrollt uns die Technologie – und die Zukunft der Arbeit wird zur Zerreißprobe.“

Robin Mastronardi, Geschäftsführer des DGB Mittelhessen, warnt davor, den technologischen Wandel unreguliert geschehen zu lassen:
„Künstliche Intelligenz hat die Arbeitswelt bereits spürbar verändert: In der Industrie optimieren KI-Systeme Fertigungsprozesse, in Bürojobs übernehmen sie Routineaufgaben wie Datenanalysen oder Textbearbeitung. Für viele Beschäftigte bedeutet das Entlastung – für andere steigt der Druck durch neue Kontrollmöglichkeiten und die Sorge um den Arbeitsplatz. KI darf kein Instrument zur Kontrolle werden, sondern muss den Menschen dienen und ihre Fähigkeiten erweitern. Deshalb setzen wir uns für eine gerechte Verteilung der durch KI entstehenden Produktivitätsgewinne ein.“

Torsten Denker, Leiter der vhs Landkreis Gießen, freut sich auf die Veranstaltung: „„Künstliche Intelligenz ist ein zentrales Zukunftsthema, das tief in unsere Arbeitswelt und unser Zusammenleben hineinwirkt. Deshalb ist es uns als Bildungseinrichtung besonders wichtig, den gesellschaftlichen Dialog darüber zu fördern – und das im Schulterschluss mit starken Partnern aus Wirtschaft, Politik und Gewerkschaften.“

Im Fokus der Veranstaltung stehen neue Berufsbilder, ethische Fragen, politische Rahmenbedingungen und der Beitrag von Bildungsinstitutionen wie der vhs zur Vermittlung von Zukunftskompetenzen.

Das Veranstaltungszentrum BERD – ein Gemeinschaftsprojekt des Landkreises Gießen, LICHBasketball und Hand+Werk – bietet mit Digitalwerkstatt, VR-Technik, hybriden Räumen und Bewegungsflächen optimale Bedingungen, um digitale Entwicklungen erlebbar zu machen.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Interessierte unter www.vhs-kreis-giessen.de. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

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