Gefahrenabwehrzentrum prämiert
Das neue Gießener Gefahrenabwehrzentrum ist mit dem Deutschen Fassadenpreis 2024 für Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden (VHF) ausgezeichnet worden. Die vom Büro TRU Architekten, Berlin, im Auftrag von Stadt und Landkreis Gießen gestaltete Fassade wurde in der Kategorie „Modulares Bauen“ als Sieger gekürt.
Mit dem Deutschen Fassadenpreis für VHF werden Projekte ausgezeichnet, die nicht nur technisch überzeugen, sondern mit kreativen Ansätzen neue Maßstäbe setzen und die gebaute Umwelt nachhaltig prägen, so der auslobende Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden e.V. (FVHF). Seit 1999 werden mit dem Preis außergewöhnliche planerische Leistungen von Architekten und Ingenieuren im Auftrag ihrer Bauherren/Investoren in unterschiedlichen Kategorien ausgezeichnet.
Beim Neubau des Gefahrenabwehrzentrums Gießen durch TRU Architekten stellte die Jury unter Vorsitz von Reiner Nagel (Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur) die Eleganz und schlüssige Situierung der Fassade als besonders gelungen heraus. Die einfache Methode, das Faltblech zu drehen, sorge für Spannung und ein interessantes Lichtspiel. Die horizontale Schichtung offenbare die Nutzungen nach außen durch die unterschiedlichen Raumhöhen und die Höhe der Bänder. Das Projekt sei durch seine Schlichtheit und Ästhetik ein Gewinn für die Stadt Gießen und ein hervorragendes Beispiel für den erfolgreichen Umgang mit Baukultur, würdigte die Jury das Projekt.
TRU Architekten hatten auf diese Wirkung besonderen Wert gelegt. „Die Aluminiumblechtafeln, die die Fassade außen gestalten, wirken durch eine asymmetrische Faltung und rote Lackierung sehr lebhaft im Ausdruck und damit gut in der Lage, auch große geschlossene Fassadenbereiche zu bekleiden, ohne monoton zu wirken. Die Gliederung der horizontalen Bänder durch unterschiedlich verlegte, teils gelochte Bleche stellt ein simples Prinzip dar und erzeugt einen spannungsvollen, energiegeladenen Gesamteindruck. Je nach Lichteinfall entsteht ein lebendiges Farbspiel in verschiedenen Nuancen“, hatten die Architekten zum Entwurf geschrieben und damit nicht nur die Gießener Bauherrn, sondern nun auch die Fachjury überzeugt.
Die Bauherren freuten sich über diese Auszeichnung. Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher dazu: „Das Gefahrenabwehrzentrum ist tatsächlich in vielfältiger Hinsicht ein großer Gewinn und Leuchtturm für Gießen: für die Sicherheit, für die Funktionalität der Gefahrenabwehr und – nun auch prämiert – für die Baukultur in der Stadt.“ Landrätin Anita Schneider: „Das Gefahrenabwehrzentrum sticht nicht nur durch die außergewöhnliche Fassade hervor, die auch die Fachjury begeistert hat. Das Gebäude ist auch ein Meilenstein für den Brand- und Katastrophenschutz in Stadt und Landkreis Gießen und bietet den Feuerwehren im Landkreis moderne Schulungsmöglichkeiten und technischen Support.“