Veröffentlicht am: 14.01.2025|Kategorien: Bauen|

Neue Gedenktafel erinnert an Zwangsarbeiter-Lager in Freienseen

Ortsgemeinschaft freut sich über sichtbaren Beitrag der Erinnerungskultur

Unter großer Beteiligung der Ortsgemeinschaft sowie politischen Kräften aus Laubach und dem Kreisgebiet wurde in Freienseen eine Gedenktafel enthüllt. Christian Zuckermann, im Landkreis Gießen Dezernent für Denkmalpflege, hat gemeinsam mit Laubachs Bürgermeister Matthias Meyer, Ortsvorsteher Hermann Hermannski und der Vorsitzenden des Kreis-Denkmalbeirats, Susanne Gerschlauer, an die traurige Geschichte einer erhaltenen und denkmalgeschützten Holzbaracke erinnert.

Dort und in 14 weiteren Unterkünften dieser Art waren während des Zweiten Weltkrieges zwischen 1943 und 1945 Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen untergebracht, die unter anderem im nahegelegenen Tunnel Teile von V1- und V2-Marschflugkörpern anfertigen mussten. Die Stätte in Freienseen war ein Außenposten des so genannten Arbeitserziehungslagers Frankfurt-Heddernheim. Nach Kriegsende dienten die Baracken unter anderem als Wohnraum für Ausgebombte und Heimatvertriebene.

Kreistag beschließt Aufstellung einer Gedenktafel

Die noch existierende Baracke sowie der Tunnel stehen seit 1991 als „Mahn- und Denkmal aus geschichtlichen Gründen“ unter Denkmalschutz. Im März 2022 hat der Kreistag der Verwaltung den Auftrag gegeben, eine Tafel des mahnenden Gedenkens aufzustellen. Dies sollte in Abstimmung mit dem Denkmalbeirat, der Stadt Laubach sowie dem Ortsbeirat Freienseen geschehen, unter Beteiligung der Volkshochschule Landkreis Gießen und der Jugendförderung.

Es gründete sich also eine Arbeitsgruppe, die die zahlreichen Belege sichtete und bündelte und schließlich eine Gedenktafel mit den wichtigsten Fakten erarbeitete. Diese steht nun seit einigen Wochen in der Nähe des Friedhofes, auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Baracke und wurde am Internationalen Tag der Menschenrechte im Dezember der Öffentlichkeit übergeben.

Mehr Informationen zum Lager in Freienseen stehen im Internet bereit

Da das Wissen über das Zwangsarbeiterlager so umfangreich und vielschichtig ist, leitet ein QR-Code von der neuen Tafel auf die Internetseite des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises Laubach: (www.museum-fridericianum.de/gedenktafel-fuer-zwangsarbeiterinnen-und-zwangsarbeiter-im-zweiten-weltkrieg/) Dort haben die Mitstreiter:innen der Arbeitsgruppe weitere Informationen bereitgestellt.

AKTUELLES
KATEGORIEN
ARCHIVE